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Aktuelles Veranstaltungen 2024

Zukünftige Veranstaltungen

> 29.4.2025    Dr. Karsten Dahmen, Münzkabinett Berlin: Inventare, Erwerbungsbücher und Vorbesitzer – Zur Geschichte der Sammlung des Münzkabinetts Berlin

Neben den Münzen und Medaillen stellt eine andere, meist weniger beachtete Materialgruppe eine bedeutende Informationsquelle dar. Die den Münzen beigefügten Notizen, erhaltene Eingangsverzeichnisse, überlieferte Sammlerinventare und andere Schriftzeugnisse bieten zusätzliche Informationen zu den erhaltenen Objekten in der Sammlung, beleuchten diese in einem anderen Licht und zeigen oft genug ein reichhaltiges Bild jenseits des rein numismatisch betrachteten Objektes. Der Vortrag bietet einen Überblick über die im Münzkabinett Berlin erhaltenen Archivunterlagen und illustriert diese in einem Reigen vom 15. Jh. bis in die Gegenwart.

> 20.5.2025     Prof. Dr. Achim Lichtenberger, Münster, Institut für Klassische Archäologie: Münzprägung von Tigranes II.

> 24.6.2025     Dr. Hermann Neumann, Hettenshausen: Banknoten sammeln. Ein individueller Ansatz.

“Auch wenn das Sammeln von Papiergeld immer noch eine Randdisziplin der Numismatik bildet gehören jene Zahlungsmittel, die seit der Industriellen Revolution das Wirtschaftsleben prägen, fraglos dazu. Ihr geringer materieller Wert wird dabei aufgewogen durch das Element der Farbe, durch eine große Bandbreite von Herstellungstechniken und viel Raum für Texte, Abbildungen und Sicherheitsmerkmale. Viele von uns haben Reisegeld aufbewahrt – oder, auf dem Dachboden gefundene, alte Inflationsscheine ihrer Münzsammlung hinzugefügt. Eine wohl geringere Zahl sammelt auch recht konzentriert. Mein persönlicher Zugang zu dem Thema, das nach Ansätzen in der Jugend vor drei Jahren mit dem Ruhestand wieder aufgenommen wurde, hatte seinen Ursprung in der Beschäftigung mit alter Graphik. Architekturzeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts, die mich beruflich bei der Bayerischen Schlösserverwaltung beschäftigten, führten zur Druckgraphik Francois Cuvilliés und dann weiter zu jenen Druckerzeugnissen, deren immense, um die Welt verbreitete Auflagen zu den Spitzenleistungen der Disziplin gehören.

Irgendwann stößt jeder von uns beim Sammeln an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Ich meine, die Beschäftigung mit den vor 1871 in Deutschland verbreiteten Länderbanknoten, hat mir einen Ausweg aus diesem Dilemma geboten. Nicht der unbezahlbare und rare eigene Besitz, sondern die in öffentlichen Sammlungen vorhandenen Objekte, die es digital aufzunehmen und in ihren Zusammenhängen zu analysieren gilt, bieten viel anregende Beschäftigung. Nicht zuletzt die verwaltenden Institutionen sind dankbar, wenn sich jemand dieser oft verstaubend ruhenden Schätze annimmt. Ich freue mich auf anregenden Austausch und Ihr freundliches Interesse.”

> 15.7.2025   Dr. Robert Lehmann und Christoph Richels, München: Neue Aspekte zur Athener Münzprägung des Neues Stils bis zum Niedergang nach den Mithradatischen Kriegen und Sulla – Römischer Einfluss auf den Hellenismus

> August  2025       Sommerpause

> 16.9.2025     Alexandra Werner, München:  Flußgötter

> 21.10.2025   Prof. Dr. phil. Sven Günther, M.A.: An den Rändern des Imperiums: Die Münzprägungen der sogenannten Klientelreiche

> 18.11.2025    Tobias Esch M.A. (Kelten Römer Museum Manching): Alexandria Troas und die Goten: Münzschätze und -imitationen des 3. Jahrhunderts n. Chr.

262 n. Chr. plünderten Goten die bedeutende Hafenstadt Alexandria Troas im nordwestlichen Kleinasien. Hiervon zeugen mehrere Münzschätze, etwa ein größerer Hort, der mit dem Skelett einer jungen Frau in der städtischen Kanalisation zutage trat. Offenbar erbeuteten die Goten auch alexandrinische Münzprägestempel, um sie später zur Herstellung »barbarischer« Imitationen zu nutzten. Die in Gold ausgeführten und bislang äußerst seltenen Exemplare scheinen inzwischen ihrerseits von modernen Nachahmungen bzw. Fälschungen betroffen zu sein.

> 16.12.2025 Weihnachtsfeier der BNG. Vortrag Frank Richardsen, München: Astronomie auf Münzen und Medaillen.

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Die Charakene: Ein Königreich zwischen Seleukiden und Parthern

> 18.3.2025     Dr. Julian Wünsch, München: Die Charakene: Ein Königreich zwischen Seleukiden und Parthern

Der Vortrag behandelt Münzprägung und Geschichte des südmesopotamischen Königreiches Charakene von ca. 130 bis 80 v. Chr. Gegründet wurde es von dem seleukidischen Statthalter Hyspaosines, der sich nach der Niederlage des Antiochos VII. gegen die Parther zum König ausrief und kurzzeitig sogar Babylon und Seleukeia am Tigris beherrschte. Nach Hyspaosines’ Tod bestieg sein unmündiger Sohn den Thron – wie jüngst bekannt gewordene Münztypen mit kindlichen Porträts nahelegen, dürfte es sich bei jenem um Angodakos handeln. Zwischen 85 und 80 v. Chr. konnten sich zwei äußerst interessante Kurzzeitherrscher in der Charakene durchsetzen: Bellaios und Hippokrates, deren unikale Tetradrachmen an seleukidische Vorbilder anknüpfen. Die Tetradrachme des Bellaios, der mit dem auf einer Inschrift aus Gerasa erwähnten seleukidischen Eparchen identisch sein könnte, ermöglicht ferner eine Neubewertung des Beginns der elymäischen Münzprägung unter Kamnaskires und Anzaze.

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BNG auf der Numismata München 2025: Das Neue Jahrbuch 74 und Metallanalysen

>> Wie seit Jahrzehnten wird die BNG auch auf der Numismata 2025 vertreten sein. Wir freuen uns unsere zahlreichen Mitglieder wie auch neue interessierte Sammler zu treffen und kennenzulernen.

Mitglieder können am Stand 700 der BNG auf der Numismata vorbei kommen und das neue Jahrbuch 74 für 2024 abholen (bitte vorher per Email ankündigen, damit wir genügend Jahrbücher mitnehmen). Hier bereits das Inhaltsverzeichnis:

Es wird wieder die beliebte Möglichkeit zur RFA Metallanalyse geben. Dieser Service wurde schon 2023 und 2024 von zahlreichen Münzsammlern wahrgenommen.

2025:

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Mysteriöse Zeichen auf der Münzprägung Antiochias in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts

18. Februar 2025:  Vortrag unseres Mitgliedes Wolfram Tillack, “Mysteriöse Zeichen auf der Münzprägung Antiochias in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts”

Unter den Kleinbronzen der römischen Münzstätte Antiochia der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts erscheinen temporär drei griechische Buchstaben als Beizeichen. Dies geschieht zuerst in einer bislang unbekannten, sehr seltenen Emission von AE3 Bronzen. Diese Emission wird vorgestellt und zeitlich der Regierungszeit des Kaiser Valens zugeordnet. Sie umschließt vier neue AE3 Typen der Kaiser Valens, Gratian und Valentinian II. Die Emission wird mit vorhergehenden und nachfolgenden Emissionen stilistisch und metrisch verglichen. Die Systematik von Beizeichen der spätrömischen Bronzemünzprägung wird beschrieben und die Besonderheit dieser Beizeichen herausgestellt. Diese stehen vermutlich für die Anfangsbuchstaben einer aus wenigen Worten bestehenden Botschaft. Auffallend ist die Verwendung der griechischen Sprache auf Münzen, die ansonsten Umschriften in Latein aufweisen. Vor dem historischen, religiösen und lokalen Kontext werden bisherige Hypothesen zur Bedeutung der Beizeichen hinterfragt und neue Hypothesen aufgezeigt.

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“Hadrian als Caesar ? Neues zu den frühesten Porträttypen des Hadrian”

> 21. Januar 2025: Vortrag unseres Mitgliedes Dr. Andreas Pangerl, “Hadrian als Caesar ? Neues zu den frühesten Porträttypen des Hadrian”

Auf sehr seltenen Prägungen für Hadrian als Caesar noch unter Traian wird er im neu geschaffenen Porträttyp I mit lockigem ,anulus‘-Haar, breitem Backenbart, der in einen
kräftigen Schnurrbart übergeht, aber freiem Kinn dargestellt. Dieser Porträttyp wird 117 n. Chr. in den ersten Emissionen als Augustus mit fehlerhafter Nennung der Titel des Traian weitergeführt. Bekannt sind bisher drei stempelgleiche Aurei des Hadrian als Caesar sowie eine Tridrachme aus der kilikischen Hafenstadt Aigeai. Eine Analyse der zeitlichen und räumlichen Vorgänge der Adoption Hadrians kommt zu dem Schluss, dass diese sehr seltenen Caesar-Prägungen noch vor Ausrufung Hadrians als Augustus erfolgten und dass der Caesar-Aureus im Osten im Umfeld von Hadrian geprägt wurde. Bedingt durch die rasche Verschlechterung des Zustands und den plötzlichen Tod Traians mussten die Adoption Hadrians und ihre Bekanntgabe improvisiert beschleunigt werden, was sowohl bestimmte Unstimmigkeiten der Reversumschrift und technischen
Ausführung wie auch die Seltenheit dieser Prägungen erklärt. Denn kurz darauf wurden sie durch die Massenprägungen Hadrians als Augustus ersetzt, den die Truppen am 11. August 117 n. Chr. in Syrien zum Herrscher ausriefen.

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“Münzen Sammeln im 18. Jhd. Über das Sammeln und die Sammlung meines Vorfahren Wilhelm Frhr. v. Waldenfels (1749 – 1807)”

17. Dezember 2024: Im Rahmen unserer Weihnachtsfeier: Vortrag unseres Mitgliedes Thomas Fhr. v. Waldenfels, “Münzen Sammeln im 18. Jhd. Über das Sammeln und die Sammlung meines Vorfahren Wilhelm Frhr. v. Waldenfels (1749 – 1807)”

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Die Bearbeitung der Fundmünzen von Olympia – Von den 1960er Jahren ins digitale Zeitalter

19. November 2024: Dr. Simone Killen, Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik, München:  Die Bearbeitung der Fundmünzen von Olympia – Von den 1960er Jahren ins digitale Zeitalter.

Bei den Ausgrabungen im Zeus-Heiligtum von Olympia sind tausende antike Münzen gefunden worden. Ihre Bearbeitung wurde zu Beginn der 1960er Jahre von Peter Robert Franke übernommen. Der Vortrag beleuchtet die Anfänge der fundnumismatischen Forschungen in Olympia und schlägt den Bogen zu den aktuellen Arbeiten, die eine digitale Publikation der olympischen Fundmünzen zum Ziel haben.

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Inflationäre Tendenzen in Südamerika 1890-1960. Vom Silberpeso zum Aluminiumstück.

15. Oktober 2024, 18:30: Enzo Bacigalupo, Sonneberg: “Inflationäre Tendenzen in Südamerika 1890-1960. Vom Silberpeso zum Aluminiumstück.”

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The first comprehensive metallurgical study of Roman military diplomas

Poster der BNG und der Staatlichen Münzsammlung München auf dem XXVI Limeskongress, Batumi, Georgien

Abstract:

  • The analysis of about 500 Military diplomas showed no major changes in alloy composition
    over the 200 years investigated, from ca 60-260 AD.
  • The manufacturers kept the bronze alloy constantly in a narrow range of 8+ % tin and above
    20 % lead. This functional lead bronze alloy must have been chosen to optimize the mass
    production process for the metal plates, which are usually between 0,5-2 mm thin, and to allow
    engraving of the diploma text on both sides of the plates.
  • This continuity was kept up by the imperial administration regardless of cost throughout
    multiple crises into the middle of the 3rd century AD.
  • The special alloy of military diplomas seems to differ from other Roman alloys. It also does
    not match the alloys of civilian tabulas and bronze finds from Roman camps (Wilkenburg,
    Kalkriese, Haltern, Carlisle, Battle of the Harzhorn, etc.) or coins. The color of the military
    diplomas was a light red bronze, perhaps to prevent forgeries?
  • Other functional alloys such as the Weisenau helmet described here also show the high
    standards of Roman metallurgy
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Generalversammlung 2024 und Vortrag : “Ein neuer Typ von einem Herrscher: Friedrich I. Barbarossa und die Münzen”

> 16. Juli 2024, Stefan Kötz, M A, Münster

– (nach der Generalversammlung der BNG). :

Die Regierungszeit Friedrichs I. Barbarossa bewirkte auch in der Münz- und Geldgeschichte einen Aufbruch. Die Politik an sich beruhte immer mehr auf dem Transfer von Geld, monetarisierte sich, vor allem aber natürlich die Wirtschaft: Geld in Form von Münzen fand zunehmend allgemein und alltäglich Verwendung. Der König war dabei nur ein
Münzherr unter unzähligen weiteren, doch setzte gerade Barbarossa mit einer koordinierten Münzpolitik hier wichtige Impulse. Nicht zuletzt im Münzbild: Ein neuer Typus der Herrscherdarstellung brachte die Würde seines Amts allüberall zum Ausdruck.