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Exkursionen Veranstaltungen 2024

2024 Exkursion nach Frankfurt a/M

Jahresausflug 2024 der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft (BNG) nach Frankfurt am Main

Vom Vorsitzenden der BNG Nicol Worbs organisiert fand eine Exkursion vom Samstag, 9. November, bis Sonntag, 10. November 2024, nach Frankfurt am Main statt.

Knapp 20 Teilnehmer/-innen der BNG und der Münzfreunde München trafen sich früh am Hauptbahnhof München und fuhren mit dem ICE nach Frankfurt am Main. Kennenlernen und Austausch im Zug wurde gut genutzt. In Frankfurt angekommen wurden wir am Bahnsteig vom  2.Vorsitzenden Eckhard Gottwald von der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft empfangen und wir konnten im nahen Hotel am Frankfurter Römer einchecken und anschließend gemeinsam Mittagessen. Danach zeigte uns Herr Gottwald beim Stadtrundgang die Stätten seit der Stadtgründung von den Anfängen deutscher Kaiser v.a. Karl der Große. Der Dom, die Krönungsstätte vieler deutscher Kaiser, und der Besuch der Paulskirche, wo die erste deutsche Verfassung erlassen wurde, gehörten zu den Highlights. Wir besuchten die numismatischen Abteilungen des Historischen Museums, das unter Federführung von Dr. Frank Berger, dem Vorsitzenden der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft gestaltet wurde. Viele historische Belege und Münzen von unschätzbarem Wert sind dort systematisch angeordnet und geben einen besonderen Eindruck der Geldgeschichte. Frankfurt am Main ist  seit dem frühen Mittelalter eine Drehscheibe des Handels und Geldes. Beim Spaziergang zum „Eisernen Steg“  über den Main wurde die strategische Lage Frankfurts deutlich mit Anleger für Schiffe und Zollstation. Geschmückt wird die Eisenkonstruktion von einem Banner mit einem Zitat aus Homers „Odyssee“ in griechischer Sprache: ΠΛΕΟΝ ΕΠΙ ΟΙΝΟΠΑ ΠΟΝΤΟΝ ΕΠ ΑΛΛΟΘΡΟΟΥΣ ΑΝΘΡΩΠΟΥΣ (Auf weinfarbenem Meer segelnd zu anderen Menschen).

Nach einer Ruhepause ging es zum gemeinsamen Abendessen in ein Traditionsrestaurant nach Sachsenhausen. Bei zünftigen Speisen und Ebbelwoi konnten wir miteinander einen schönen Abend mit angenehmen Gesprächen verbringen, auch Dr. Berger war inzwischen zu uns gekommen.

Am Sonntag erkundeten wir weiter die Wirtschafts- und Finanzmetropole unter Führung von Dr. Frank Berger zu geldgeschichtlich interessanten Plätzen der Stadt. Die Tower der Großbanken und EZB waren im Nebel verhüllt und wir kamen an (Handels-/Börsen-)plätzen z.B. Sandgasse, Münzgasse,…vorbei, die durch die Kriege zum großen Teil zerstört waren. Im Anschluss besuchten wir das Geldmuseum der Bundesbank mit seinen vielfältigen Sichtweisen auf Geld. Von Geldarten, vom Geldwert, dem Austausch über die Inflation bis zum Falschgeld, von den Geldsorten, den ersten Münzen der Welt bis heute zum Euro, vom ersten Papiergeld und einem schweren Goldbarren, den man anfassen und ggfs. anheben konnte. Sehr anschaulich wird hier für Jung und Alt das Geldwesen gezeigt und vermittelt bis hin zur Diskussion warum und ob es Bargeld überhaupt noch braucht.

So konnten wir Frankfurt am Main mit dem Sitz der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank auf schöne Weise kennenlernen und dies mit Hobby bzw. Leidenschaft für Münzen und  Geschichte verbinden.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit den Vertretern der FNG in einem vorzüglichen Lokal am Europaturm reisten wir erfüllt mit vielen Eindrücken wieder nachhause. Mit dem Dank an die FNG, an Dr. Frankr Berger und Eckhard Gottwald, verbinden wir die Einladung für einen Gegenbesuch 2025 nach München.

Infos zur Exkursion finden Sie auch unter

https://www.bundesbank.de/de/bundesbank/geldmuseum

E

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Veranstaltungen 2023

Metallanalysen Römischer AE Legierungen aus Numismatik und Archäologie

17. Januar 2023. Dr. Robert Lehmann und Dr. Andreas Pangerl, München

  • Mit xRFA (Röntgenfluoreszenzanalyse) wurden antike römische AE Legierungen wie Orichalcum (Messing), Kupfer, sowie Bronzen in Münzen und Medaillen der Münzstätten Rom, Lugdunum, Limesfalsa, und Kleinasiatische Münzstätten, aus der Zeit des Augustus bis zu Marcus Aurelius erfasst, und mit Legierungen zahlreicher anderer Römischer Objektklassen wie Militärdiplome (von Nero bis Gallienus), Stadtgesetztafeln, Schutzwaffen, Statuetten und Grossskulpturen, Messgeräte, Küchengeräte, ua verglichen. Hierbei zeigte sich der jeweilige Einsatz funktionaler AE Legierungen, die sehr hohe metallurgische Kenntnisse der Römer widerspiegeln.
  • Hier das Video des Vortrags (je nach Browser bitte das Video mit einem Rechtsklick der Maus in einem Extra Fenster (Tab) öffnen):
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Veranstaltungen 2022

Gaza bis Marib: Die Münzen der antiken Weihrauchstraße

Vortrag am 8.2.2022: Martin Huth, Berlin/Abuja |

Der Vortrag behandelt die weitgehend immer noch unbekannten Münzen des vorislamischen Arabien und folgt dabei einer Route ausgehend von Gaza als Endpunkt der antiken Weihrauchstraße entlang der Küste nach Süden bis zu den Reichen der Minäer, Sabäer, Qatabaner und schließlich der Himyariten. Die für die ersten vier Jahrhunderte zu verzeichnende Anlehnung an attische Prägungen verdeutlicht den stark auf funktionale und merkantilistische Aspekte bezogenen Charakter einer gleichzeitig erstaunlich ausdifferenzierten Münzprägung, die das herkömmliche Bild agrarischer vorislamischer Gesellschaften klar widerlegt. Hellenistische und später römische Einflüsse führen graduell zu einer breiteren Nutzung des Mediums „Münze“ und schließlich zu dynastischen Prägungen. Dabei bleiben Monogramme und Göttersymbole konstante Elemente über den gesamten Zeitraum der altarabischen Münzen.

Zu diesem Vortrag gibt es keine Videoaufzeichnung

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Veranstaltungen 2021

Wer ist der Münchner König?

Dr. Hans Christoph von Mosch

Vortrag am 21.12.2022:

Numismatisches zu einer bedeutenden Statue der Münchner Glyptothek

Abstrakt: „Wer ist der Münchner König? Numismatisches zu einer bedeutenden Statue der Münchner Glyptothek.“ Hans Christoph von Mosch, München. Seit ihrer Gründung steht in der Münchner Glyptothek die überlebensgroße Statue eines nackten Heros aus der früheren Sammlung Albani.  Generationen von Archäologen haben sie meist missachtet, weil das Fehlen von Attributen eine Identifizierung beinahe unmöglich erscheinen ließ. Gleichwohl ist sie nicht nur wegen ihrer Größe spektakulär, sondern auch weil die römische Kopie ganz offensichtlich ein Meisterwerk der Frühklassik überliefert. Schon im 19. Jh. hatte man erkannt, dass die kaiserzeitliche Münzen Athens berühmte Skulpturen der attischen Klassik wiedergeben, und mit dieser Erkenntnis einiges davon aus dem Replikenbestand rekonstruieren können. Ein neuer Blick auf eine bisher verkannte Prägung Athens zeigt nun tatsächlich das Motiv des Münchner Königs und eröffnet dank der erkennbaren Attribute den Weg für eine Zuweisung. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich beim Münchner König um den lange gesuchten Erechtheus des Myron

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Veranstaltungen 2021

Hero und Leander

Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert

Ein antiker Topos romantischer Liebe und Ermittlungen zu einem unbekannten Gemälde von William Turner

Vortrag am 11.5.2021: Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert; Klassische Archäologie, Katholische Universität Eichstätt; Schön Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee

Darstellung von Hero und Leander finden sich erstmals u.a. auf kaiserzeitlichen Prägungen der am Hellespont gelegenen Städte Sestos und Abydos. Alle antiken Bildwerke fokussieren auf die Szene des zu Hero schwimmenden Leander. Ausgehend von der von Ovid und Muasaios überlieferten Geschichte des Liebespaares erweitert sich seit der Renaissance das Spektrum der bildwürdig erachteten Hero und Leander-Szenen. Im Mittelpunkt des Vortrages stehen kriminalistische, kunstwissenschaftliche Praxis beleuchtende Ermittlungen zu einem unlängst aufgetauchten Gemälde. William Turner schuf es 1828 als erste Gemälde-Fassung zu Hero und Leander, wobei sich der gesellschaftlichen Aufstieg anstrebende Künstler einerseits um elitäre Bildungsinhalte bemühte und gleichzeitig sehr persönliche Akzente setzte.

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Veranstaltungen 2021

Von Bayern nach Böhmen. Der Münzfund von Běhařov bei Klatovy (12. Jh.)

Digitaler Vortrag am 16.4.2021: Johannes Hartner, Wien; Kunsthistorisches Museum Wien; Münzkabinett;

1967 wurde in Běhařov (Kreis Klatovy, CZ) im Südwesten Böhmens ein Münzschatz entdeckt, der 1100 Pfennige aus dem 12. Jahrhundert enthielt und sich aus bayerischen und österreichischen Dünnpfennigen zusammensetzte. Obwohl der Hort für die süddeutsche und tschechische Numismatik von großer Bedeutung ist, blieb er in seiner Gesamtheit bis heute unpubliziert. Der Vortrag präsentiert den Fund, bietet einen Überblick zu seiner Geschichte und befasst sich mit dessen Zusammensetzung – besonders mit den seltenen und unedierten Typen. Anhand des historischen Kontextes und einer Analyse von Vergleichsfunden wird der Rolle des bayerischen Pfennigs in Westböhmen nachgegangen.

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Veranstaltungen 2021

Der mittelalterliche Münzhort aus der Salzburger Judengasse, 28.000 Münzen – 28.000 Bilder

16.3.2021: Alexandra Hylla, Salzburg

Neuere Betrachtungen zum Schatzfund aus der Judengasse 10, der nun seit 40 Jahren im Salzburg Museum verwahrt wird. Die 28.343 Münzen aus Bayern, Böhmen, Österreich bis Venedig mit einer Zeitstellung von 1205 bis 1285 sollen nicht nur als Münzdepot, sondern auch als Bildträger betrachtet werden. Dabei stellt sich die Frage, welche Bedeutung die verschiedensten Münzbilder für die Betrachter im 13. Jahrhundert überhaupt gehabt haben könnten.

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Veranstaltungen 2020

Die falschen Guldenblätter von 1482

Agnes Aspetsberger, Wien

Die Falsche-Gulden-Blätter sind Drucke des späten 15. Jahrhunderts. Sie warnen vor Fälschungen fünf verschiedener Goldgulden, die sich angeblich im Umlauf befinden sollen und berichten von Fälschern, die bereits gefasst und bestraft worden seien. Die auf den Drucken thematisierten Münzen werden nicht nur im Text beschrieben, sondern auf den meisten Guldenblättern auch abgebildet. Im Vortrag wurden alle bekannten Falsche-Gulden-Blätter vorgestellt, die Gepräge, die als Vorlage für die Abbildungen dienten, besprochen und zeitlich in Relation zu den Drucken gebracht. Außerdem wurde durch Vergleiche des Textes und der Abbildungen, sowie besonderer Merkmale der Falsche-Gulden-Blätter versucht, Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Drucken aufzuzeigen. Der Nutzen der Guldenblätter kann aufgrund der mangelnden Qualität der Abbildungen und der unzureichenden Beschreibung der Münzen als gering eingestuft werden. Der inoffizielle Charakter, den die Guldenblätter aufgrund der fehlenden Nennung eines Auftraggebers, Empfängerkreises und Geltungszeitraums ausstrahlen, kann nach den durchgeführten Recherchen bestätigt werden.

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Veranstaltungen 2020

Ein neuer Porträttyp München-Antiochia für Agrippina minor – basierend auf Münzporträts und einer Porträtskulptur

Digitaler Vortrag am 21.6.2020 – Andreas Pangerl, München;

Der Vortragende schlägt einen neuen Porträttyp „München-Antiochia“ der Agrippina minor vor. Dieser Typus wird definiert auf Basis eines Porträtkopfes mit enger Übereinstimmung besonders zu einer Tetradrachmen-Emission von Agrippina minor und Nero aus Antiochia am Orontes aus dem Jahr 56/57 n. Chr. Agrippina minor wird gezeigt mit breitem, flachem Mittelscheitel, vier bis fünf Reihen großer Locken an der Schläfe, vom Mittelscheitel ausgehend von unten nach oben gedreht, ein nach oben gedrehtes Löckchen vor dem ansonsten bis auf das Ohrläppchen von Lockenreihen bedeckten Ohr, zwei gedrehte Lockensträhnen hinter dem Ohr hängend. Der Porträttyp zeigt wie die bisher bekannten Typen leicht gewelltes, durch den Mittelscheitel getrennt fallendes Hinterhaupthaar und eine Nackenschlaufe.

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Exkursionen

2017 – Exkursion Ulm