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Die Charakene: Ein Königreich zwischen Seleukiden und Parthern

> 18.3.2025     Dr. Julian Wünsch, München: Die Charakene: Ein Königreich zwischen Seleukiden und Parthern

Der Vortrag behandelt Münzprägung und Geschichte des südmesopotamischen Königreiches Charakene von ca. 130 bis 80 v. Chr. Gegründet wurde es von dem seleukidischen Statthalter Hyspaosines, der sich nach der Niederlage des Antiochos VII. gegen die Parther zum König ausrief und kurzzeitig sogar Babylon und Seleukeia am Tigris beherrschte. Nach Hyspaosines’ Tod bestieg sein unmündiger Sohn den Thron – wie jüngst bekannt gewordene Münztypen mit kindlichen Porträts nahelegen, dürfte es sich bei jenem um Angodakos handeln. Zwischen 85 und 80 v. Chr. konnten sich zwei äußerst interessante Kurzzeitherrscher in der Charakene durchsetzen: Bellaios und Hippokrates, deren unikale Tetradrachmen an seleukidische Vorbilder anknüpfen. Die Tetradrachme des Bellaios, der mit dem auf einer Inschrift aus Gerasa erwähnten seleukidischen Eparchen identisch sein könnte, ermöglicht ferner eine Neubewertung des Beginns der elymäischen Münzprägung unter Kamnaskires und Anzaze.

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BNG auf der Numismata München 2025: Das Neue Jahrbuch 74 und Metallanalysen

>> Wie seit Jahrzehnten wird die BNG auch auf der Numismata 2025 vertreten sein. Wir freuen uns unsere zahlreichen Mitglieder wie auch neue interessierte Sammler zu treffen und kennenzulernen.

Mitglieder können am Stand 700 der BNG auf der Numismata vorbei kommen und das neue Jahrbuch 74 für 2024 abholen (bitte vorher per Email ankündigen, damit wir genügend Jahrbücher mitnehmen). Hier bereits das Inhaltsverzeichnis:

Es wird wieder die beliebte Möglichkeit zur RFA Metallanalyse geben. Dieser Service wurde schon 2023 und 2024 von zahlreichen Münzsammlern wahrgenommen.

2025:

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Mysteriöse Zeichen auf der Münzprägung Antiochias in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts

18. Februar 2025:  Vortrag unseres Mitgliedes Wolfram Tillack, “Mysteriöse Zeichen auf der Münzprägung Antiochias in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts”

Unter den Kleinbronzen der römischen Münzstätte Antiochia der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts erscheinen temporär drei griechische Buchstaben als Beizeichen. Dies geschieht zuerst in einer bislang unbekannten, sehr seltenen Emission von AE3 Bronzen. Diese Emission wird vorgestellt und zeitlich der Regierungszeit des Kaiser Valens zugeordnet. Sie umschließt vier neue AE3 Typen der Kaiser Valens, Gratian und Valentinian II. Die Emission wird mit vorhergehenden und nachfolgenden Emissionen stilistisch und metrisch verglichen. Die Systematik von Beizeichen der spätrömischen Bronzemünzprägung wird beschrieben und die Besonderheit dieser Beizeichen herausgestellt. Diese stehen vermutlich für die Anfangsbuchstaben einer aus wenigen Worten bestehenden Botschaft. Auffallend ist die Verwendung der griechischen Sprache auf Münzen, die ansonsten Umschriften in Latein aufweisen. Vor dem historischen, religiösen und lokalen Kontext werden bisherige Hypothesen zur Bedeutung der Beizeichen hinterfragt und neue Hypothesen aufgezeigt.

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“Hadrian als Caesar ? Neues zu den frühesten Porträttypen des Hadrian”

> 21. Januar 2025: Vortrag unseres Mitgliedes Dr. Andreas Pangerl, “Hadrian als Caesar ? Neues zu den frühesten Porträttypen des Hadrian”

Auf sehr seltenen Prägungen für Hadrian als Caesar noch unter Traian wird er im neu geschaffenen Porträttyp I mit lockigem ,anulus‘-Haar, breitem Backenbart, der in einen
kräftigen Schnurrbart übergeht, aber freiem Kinn dargestellt. Dieser Porträttyp wird 117 n. Chr. in den ersten Emissionen als Augustus mit fehlerhafter Nennung der Titel des Traian weitergeführt. Bekannt sind bisher drei stempelgleiche Aurei des Hadrian als Caesar sowie eine Tridrachme aus der kilikischen Hafenstadt Aigeai. Eine Analyse der zeitlichen und räumlichen Vorgänge der Adoption Hadrians kommt zu dem Schluss, dass diese sehr seltenen Caesar-Prägungen noch vor Ausrufung Hadrians als Augustus erfolgten und dass der Caesar-Aureus im Osten im Umfeld von Hadrian geprägt wurde. Bedingt durch die rasche Verschlechterung des Zustands und den plötzlichen Tod Traians mussten die Adoption Hadrians und ihre Bekanntgabe improvisiert beschleunigt werden, was sowohl bestimmte Unstimmigkeiten der Reversumschrift und technischen
Ausführung wie auch die Seltenheit dieser Prägungen erklärt. Denn kurz darauf wurden sie durch die Massenprägungen Hadrians als Augustus ersetzt, den die Truppen am 11. August 117 n. Chr. in Syrien zum Herrscher ausriefen.