Chronik

Im Jahr 1881

Die Bayerische Numismatische Gesellschaft wird im Rahmen eines Anthropologenkongresses in Regensburg gegründet.

Hier die Medaille zur Gründung der BNG:

Sie ist damit eine der ältesten derartigen Vereinigungen in Europa und zählt derzeit 330 Mitglieder, davon 33, auch internationale Institutionen. Der grösste Teil der Mitglieder lebt in Deutschland. Etwa ein Drittel sind im bayerischen und Münchner Raum angesiedelt.

Hier die Gründungsmitglieder gelistet im Cassa Buch der BNG 1882:

Mitgliedsbeiträge im Jahr 1923, Zeit der Hyperinflation in Deutschland

Erster Vorsitzender war der Bankier und Sammler Max von Wilmersdörffer. Die Gründung wurde am 10. und 11. August 1881 anlässlich einer Anthropologen-Tagung in Regensburg beschlossen, die konstituierende Sitzung fand am 29. Oktober 1881 in München statt. Die bayerischen Kreise (Oberbayern, Niederbayern, Pfalz, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken, Schwaben und Neuburg) waren vom Anfang an durch Obmänner vertreten. Ebenfalls wurde ein „Selbstverlag“ beschlossen, das Redaktionskomitee für die „Mittheilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft“ (MBNG) führte Eugen Merzbacher. Der Ausschuss bat König Ludwig II. um Übernahme des Protektorats, was bewilligt wurde. Die 1. Generalversammlung der Gesellschaft fand vom 13. bis 15. August 1882 in Nürnberg statt.

Nach dem Ersten Weltkrieg findet sich die Gesellschaft nur zögernd wieder zusammen. Die nachfolgende Inflation tut ein Übriges, sodass man bei der Herausgabe der Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft auf „freiwillige Beiträge der Mitglieder und sonstige Spenden angewiesen“ ist. Der Jahresbeitrag wird für deutsche und österreichische Mitglieder von 30 auf 300 Mark erhöht, während er für ausländische Mitglieder nach wie vor bei 6 Goldmark bleibt. Durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 entsteht nochmals eine neue Situation. In Wien begannen Verhandlungen mit der Österreichischen Numismatische Gesellschaft wegen eines Beitritts der österreichischen Gesellschaft zur Deutschen Numismatischen Gesellschaft und der Zusammenfassung weiterer numismatischer Zeitschriften. Das daraus entstehende „Deutsche Jahrbuch für Numismatik“ als „künftig die einzig wissenschaftlich-numismatische Jahreszeitschrift Großdeutschlands“ erschien 1938 bis 1941 in drei Bänden in München als Fortsetzung der Numismatischen Zeitschrift (Wien), der Zeitschrift für Numismatik (Berlin) und der Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft (München). Die Absicht, die Bayerische Numismatische Gesellschaft in eine NS-Organisation einzugliedern, konnte vereitelt werden, weil stattdessen Mitglieder der Gesellschaft Beratung und Vortrag in der einschlägigen Münzsammelgruppe übernahmen. Ab 1945 kamen die Aktivitäten der Gesellschaft praktisch zum Erliegen.

Erst am 4. Dezember 1947 konstituierte sich die Bayerische Numismatische Gesellschaft von Neuem. Zur Herausgabe eines neuen Jahrbuchs bildete sich ein Redaktionsausschuss (Max Bernhart, Hans Gebhart, Erich Hoffmann). Am 17. Dezember 1947 wurde das Bayerische Staatsministerium des Innern um die Lizenz für das Weiterbestehen der Gesellschaft gebeten, sodass ab März 1948 wieder zu regelmäßigen Mitgliederversammlungen eingeladen werden konnte. In der Zwischenzeit hatte die Währungsreform vom 20. Juni 1948 die Herausgabe der Nachfolge-Publikation verzögert, sodass erst 1949 der erste Band der neuen Publikationsreihe der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft unter dem Titel „Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte“ (JNG) in der Folge mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft erscheinen konnte.

Alfred Noss war von 1921 bis zu seinem Tode 1947 Vorsitzender der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft. Zu den späteren Vorsitzenden der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft gehörte unter anderen von 1968 bis 1971 der Provinzialrömische Archäologe und Numismatiker Hans-Jörg Kellner. Frühere Mitglieder der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft waren z. B. der Numismatiker und frühere Direktor der Staatlichen Münzsammlung München Harald Küthmann, der Althistoriker und Numismatiker Konrad Kraft, der Numismatiker Peter Robert Franke, Ehrenmitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft, sowie der Numismatiker und frühere Direktor der Staatlichen Münzsammlung München Bernhard Overbeck. Wissenschaftlich aktive Mitglieder der BNG sind zur Zeit z. B. der jetzige Direktor der Staatlichen Münzsammlung München Dietrich Klose und der Althistoriker Wolfgang Günther.